Ostern feiert die Christenheit die Auferstehung Jesu von den Toten. Es gibt kein größeres Fest im Christentum. Das Leben siegt über den Tod. In manchen alten Kirchenliedern klingt es fast so, als ob der Tod lächerlich gemacht wird.
Für Trauernde ist das schwer nachzuvollziehen. Haben Sie doch gerade die Macht des Todes kennengelernt, gespürt, dass all Ihre Liebe, all ihre Kraft, alle ärztliche Kunst das Sterben nicht verhindern konnte. Sie haben die Kälte gespürt, vielleicht am Sarg noch einmal Abschied genommen. Sie wissen, wie endgültig der Tod ist.
Ostern ist wahrscheinlich das Fest der Christenheit, das am schwersten zu begreifen ist. Auch die Jünger hatten es schon schwer damit. Besonders der zum Sprichwort gewordene „Ungläubige Thomas“. Ein neues Kirchenlied spricht deshalb vorsichtig von Osterspuren, die wir finden können.
Osterspuren vielleicht:
Die bleibende Verbindung zum Verstorbenen,
die lebendigen Erinnerungen, die Sie wieder lächeln lassen,
die aufblühenden Blumen im Garten,
die freundliche Nachbarin, die an Ihrem Befinden wirklich interessiert ist,
die neue Freundschaft und Liebe
Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie in Ihrer Traurigkeit Osterspuren finden.
Christian Moest