Es gibt so viele Menschen um uns herum, die uns auf unterschiedliche Weise nahe sind, und darum kann uns auch der Tod auf vielfältige Weise naherücken.
Die Schwester hat einen tödlichen Unfall; der Studienfreund stirbt nach langer schwerer Krankheit… Bei manchen Menschen schmerzt die Lücke und die Trauer tut richtig weh. Bei anderen gab es keinen direkten Kontakt mehr, aber dann liest man die Todesanzeige in der Zeitung, man geht zur Beerdigung und wird die Gedanken daran nicht mehr los.
Trauer ist immer individuell und abhängig von der eigenen Persönlichkeit und der Beziehung, die wir zur verstorbenen Person hatten. Aber nicht nur. Trauer ist auch immer abhängig von unserer Kultur, Sozialisation und den daraus resultierenden gesellschaftlich geltenden Regeln und Normen. So haben die meisten Menschen „Hierarchien“ im Kopf, die regeln, wie „schlimm“ wir einen bestimmten Verlust beurteilen und welches Maß an Zuwendung wir der trauernden Person entgegenbringen.
Für Trauernde kann es dann schwierig werden, wenn die individuell empfundene Trauer mit den gesellschaftlichen Vorstellungen und Zugeständnissen in dieser besonderen Zeit kollidieren. So kann es sein, dass ich sehr um den plötzlichen Verlust eines alten Schulfreundes trauere, jedoch das Gefühl habe, mein Umfeld erkennt diese Trauer nicht an.
Manchmal steht neben der Trauer plötzlich auch der eigene Tod im Raum: „Das hätte auch ich sein können…“Angst braucht das Gespräch. Gefühle, die keine Sprache finden, können übermächtig werden. Es tut gut, mit anderen über Tod und Sterben zu sprechen, über das, was danach kommt, über die eigene Trauer.
Haben Sie den Mut zum ersten Schritt. Wenn sich jemand traut in der Familie, die Trauer anzusprechen, sind oft alle erleichtert und es kann sich tröstliches Gespräch miteinander ergeben. Wenn es niemanden gibt, mit dem Sie sprechen können – dann melden Sie sich gern bei uns.